Homöopathie ist wirtschaftlich und wirksam
In einem Beitrag werden die Auswertungen der SECURVITA- und Techniker- Krankenkasse gemeinsam kommentiert. Das Fazit des Autors:
„Im Rahmen der vorliegenden zwei Krankenkassen-Studien zeigten sich bei diversen Erkrankungen relevante Vorteile für Patienten in homöopathischer (Zusatz-)Behandlung. Dies gilt hinsichtlich des Therapieerfolgs und/oder der Kosteneffektivität. Die gemessenen Effekte bilden sich in so unterschiedlichen Dimensionen wie Arzneimittelverbrauch, Krankenhausaufenthalte oder auch zugewonnene Lebensqualität ab. Im Wesentlichen bestätigen diese Untersuchungen somit die in älteren Arbeiten erhobenen Daten…“
Zum Beitrag:
Lohnt sich Homöopathie für Krankenkassen und Versicherte?
Studie der SECURVITA
Die SECURVITA – Krankenkasse hat im Jahr 2020 eine Kostenanalyse ihrer Versicherten veröffentlicht. Die Studie wurde von den „Gesundheitsforen Leipzig“ durchgeführt, ein Institut, das u.a. auf die Durchführung von ökonomischen Beobachtungsstudien spezialisiert ist (Versorgungsforschung). Ausgewertet wurden Gesundheitsdaten von 15.700 Patienten, die über mindestens drei Jahre regelmäßig bei Kassenärzten mit homöopathischer Zusatzqualifikation behandelt wurden im Vergleich zu einer entsprechenden Gruppe ohne homöopathische Behandlung.
Die Ergebnisse sprechen für die Wirksamkeit und Kosteneffizienz der homöopathischen Behandlung. Schwer erkrankte Patienten, zum Beispiel mit Depressionen, Krebs oder Mehrfacherkrankungen benötigten seltener Medikamente wie Antidepressiva, Schmerzmittel oder Antibiotika. Die Zahl der Tage mit Arbeitsunfähigkeit und Krankenhausaufenthalte gingen nach 3 Jahren homöopathischer Behandlung zurück.
Beispielsweise wurde kleinen Kindern in den ersten drei homöopathischen Behandlungsjahren ca. 17% weniger Antibiotika verordnet – bei konventioneller Behandlung war ein Zuwachs um ca. 74 % zu verzeichnen. Dies bedeutet eine Differenz von 91 % bei der Verschreibung von Antibiotika.
Bei depressiven Erkrankungen sank die Gesamtzahl der Arbeitsunfähigkeitstage im Verlauf der homöopathischen Behandlung um fast 17 % – im Gegensatz zu einer Steigerung um über 17 % bei konventionell behandelten Versicherten. Ein ähnlicher Trend zeigte sich bei der Zahl der Krankenhausanweisungen. Sie sanken im Laufe der homöopathischen Behandlung nach drei Jahren um fast 10 % – wärend sie ohne Homöopathie um nahezu 33 % anstiegen.
Die Autoren fassen das Ergebnis folgendermaßen zusammen: Im zeitlichen Verlauf „zeigt sich bei fast allen untersuchten Indikationen und Gruppen eine positive Entwicklung im Sinne von sinkender Morbidität und abnehmender Inanspruchnahme von Krankenversicherungsleistungen.“
Nachteilig zu beurteilen ist, dass die Studiendaten bislang lediglich von der Krankenkasse, nicht aber einschließlich aller Daten von den Studienautoren veröffentlicht wurde.
Zum Beitrag:
SECURVITA – Studie zur Homöopathie
Studie der Techniker
2020 wurde eine differenzierte und statistisch sehr aufwändige Beobachtungsstudie im Auftrage der Techniker-Krankenkasse veröffentlicht. Eingeschlossen waren etwas über 2.500 Patienten. Eine Gruppe wurde im Rahmen der Homöopathieverträge der Krankenkasse von 3.2013 bis 1.2017 homöopathisch, die Vergleichsgruppe konventionell behandelt. Betrachtet wurde Versicherte mit den Diagnosen Migräne/Kopfschmerzen, Asthma bronchiale, Depression, Neurodermitis und Heuschnupfen.
Zu Beginn der Studie waren homöopathische behandelte Patienten schwerer erkrankt. Ausgewertet wurden die Kosten der Behandlung in Relation zu der Wirksamkeit als sog. „qualitätsbereinigten Lebensjahren“ (als „QUALY“ (= Quality Adjusted Life Years) werden Ergebnisse medizinischer Leistungen gemessen und verglichen. Dabei werden sowohl die Verlängerung der Lebenszeit als auch die Lebensqualität berücksichtigt). Ohne auf alle differenzierten Teilauswertungen der Studie einzugehen kommt sie zu dem Ergebnis: Bei Kopfschmerzen/Migräne, Asthma bronchiale, Neurodermitis und Depression sprechen die Behandlungsergebnisse im Vergleich der beiden Gruppen statistisch signifikant für die homöopathische Behandlung. Die mittleren Gesamtkosten über zwölf Monate waren in der Homöopathiegruppe höher. Setzt man die Kosten allerdings in Bezug zur gewonnene Lebensqualität, zeigt sich eine Kosteneffektivität der homöopathischen Behandlung bei der Behandlung von Kopfschmerzen/Migräne, Neurodermitis und Depression. Auf der Basis der Teilergebnisse lässt sich eine Tendenz zu Gunsten einer Kosteneffizienz der Homöopathie zumindest bei bestimmten Erkrankungen ableiten. Es ist nicht möglich, daraus eine allgemeine Schlussfolgerung hinsichtlich der Kosteneffektivität einer homöopathischen Behandlung zu ziehen.