Effekte homöopathischer Potenzen in Tierversuchen
Eine große Zahl von Studien wurde mit Hilfe verschiedener Modelle an Tieren durchgeführt. Es fällt auf, dass in Studien mit höherer Qualität positive Effekte häufiger berichtet werden im Vergleich zu Studien mit geringerer Qualität.
Versuchsreihen dokumentieren z.B. statistisch signifikante Effekte von (hoch) potenzierten Arzneimitteln bei Experimenten mit Mäusen. Es wurden Veränderungen des Verhaltens beobachtet, die in derselben Größenordnung lagen wie bei Behandlung durch Psychopharmaka (s.u.). In einem biologischen Modell konnte die Wirkung von potenziertem Thyroxin auf die Entwicklung von Amphibien (Rana temporaria) auch jenseits der D24 vielfach nachgewiesen werden. Voneinander unabhängige Labore konnten in methodisch hochwertigen Studien positive Ergebnisse mehrfach wiederholen (s.u.).
1.
Eine ältere Übersichtsarbeit aus dem Jahr 1994 fasst die Ergebnisse von 105 Veröffentlichungen zur Schutzwirkung von (hoch-) potenzierten homöopathischen Arzneien bei toxisch gestressten Tieren zusammen. Die Qualität der vorliegenden Arbeiten war zu diesem Zeitpunkt noch gering, 43 % erfüllten die Hälfte der maximal möglichen Qualitätskriterien. Auffallend ist, dass in den Studien mit hoher Qualität positive Effekte 50 % häufiger berichtet werden. Von den fünf Ergebnissen, die alle Qualitätskriterien erfüllten, zeigten vier signifikant positive Effekte potenzierter Substanzen.
Zum Beitrag:
Critical review and meta-analysis of serial agitated dilutions in experimental toxicology
2.
Im Jahr 2009 wurden die Effekte von verschiedener, unter anderem hoch potenzierten homöopathischen Arzneimitteln, auf das Verhalten von Mäusen beschrieben. Bei einem anfänglichen Screening hatten nahezu alle untersuchten Wirkstoffe Auswirkungen auf das Verhalten der Tiere. Anschließend durchgeführte Versuche mit der homöopathischen Arznei Gelsemium bestätigten statistisch signifikant die Veränderung des Verhaltens durch Anwendung des hoch potenzierten Wirkstoffes.
Zum Beitrag:
Assays of homeopathic remedies in rodent behavioural and psychopathological models
3.
Als Forschungsmodell für die Effekte (hoch-) potenzierter Substanzen hat sich die Wirkung von Thyroxin (Hormon der Schilddrüse) auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Larven von Rana temporaria (Grasfrosch) etabliert. Die Amphibien wurden einem alpinen Hochlandbiotop entnommen und entweder mit potenziertem Thyroxin (D30) oder potenziertem Wasser behandelt. Die Effekte auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Larven unter Zugabe von (hoch-) potenziertem Thyroxin im Vergleich zu potenziertem Wasser waren teilweise groß und überwiegend statistisch signifikant. Unterschiedliche Arbeitsgruppen in voneinander unabhängigen Laboren kommen bei der Wiederholung der Versuche zu ähnlichen Ergebnissen.
Zum Beitrag:
- Endler et al: Repetitions of fundamental research models for homeopathically prepared dilutions beyond 10(-23): a bibliometric study.
- Endler: Replications of fundamental research models in ultra high dilutions 1994 and 2015–update on a bibliometric study.
- Endler: Amphibians and ultra high diluted thyroxine-further experiments and re-analysis of data.